Der Wind zerrt an unseren Haaren und Kleidern auf Deck der Finnlines-Fähre. Wir stehen zusammengedrängt im Schutz der Fahrstuhlschächte und singen aus vollen Kehlen, dass die Saiten unserer Gitarre reißen, während über uns die Sterne und vor uns die Lichter Travemündes immer heller strahlen und uns das Ende unseres Abenteuers verkünden.
Vom 29.07.-08.08.2022 fand endlich wieder das Bundeslager statt! Als größte Veranstaltung im BdP ist es immer ein großartiges Erlebnis. 5.000 Pfadfinder*innen mit zahlreichen internationalen Gästen kamen unter dem Motto „LebensTräume – Natur erleben. Träume gestalten“ in der Jugendsiedlung Hochland in Bayern zusammen.
Pfadfinden – das bedeutet gemeinsam leben und die Welt erkunden. Der Wert unserer Gemeinschaft liegt sowohl in den kleinen Treffen jede Woche, als auch in den großen Abenteuern rund um den Globus. Dieses Jahr geht die Großfahrt für die Stämme Ancalagon und Jötnar nach Finnland. Das ist ein ziemlich großer Schritt und deshalb dachten wir uns, wir üben die Sache mit dem Paddeln erstmal in Deutschland … und auch nicht gleich für zwei volle Wochen.
Das Fahrtenjahr wird ja gewissermaßen durch das Neujahrsboofen eröffnet, trotzdem geht es dann um Ostern erst richtig los. Und so ging es für neun Pfadfinder*innen und RRs der Ancalagons, Jötnar und Freiberger über die Feiertage zur Fahrt in die Lausitz.
Eis, Schnee, Kälte und Finsternis umhüllte das Land, die Bäume standen Weiß in der Gegend und über Pfützen konnte man einfach so drüber rutschen. Wo manch Einer sich in Winterschlaf begeben würde standen wir jedoch vor einer viel größeren Herrausforderung! All das war gewiss kein Zufall sondern eine Verschwörung des bösen Schneemanns Arktos, der das Drachenfeuer für sich einnehmen und somit die Welt in ewiger Kälte versinken lassen wollte.
So schnell ist ein Jahr vorbei! Da heißt es jede Zeit nutzen und gleich am ersten Januar raus in die Natur. Für die Ancalagons ist das Neujahrsboofen in der sächsischen Schweiz längst zu einer gerngesehenen Tradition geworden und diesmal waren sogar ein paar Jötnar aus Oschatz dabei.
Lange war es still in der Pfadfinderwelt. Ein Schleiher aus Kontaktbeschränkungen hat sich über die aktive Jugendarbeit gelegt, doch dann gab es einen Hoffnungsschimmer am Horizont. „3G“ wurde ausgerufen und die Pfadfinder horchten und versammelten sich aufs Neue.